Aktuellen Stromverbrauch immer im Blick behalten

Stromzähler in Echtzeit auf dem SmartPhone mit powerfox

powerfox Stromzähler auslesen

Das Thema Verbrauchsoptimierung wird beim Wunsch nach Energieeinsparung und CO2 Minimierung immer wichtiger. Bisher gab es leider keine einfachen und preiswerten Möglichkeiten, den Gesamtverbrauch eines Hauses oder einer Wohnung im Blick zu behalten. Mit poweropti lassen sich die Daten des Stromzählers in Echtzeit auslesen und über das SmartPhone kontrollieren. Außer dem aktuellen Verbrauch erfasst poweropti den Verlauf und warnt auf Wunsch bei Überschreitung bestimmter Werte. Ich konnte mir das Gerät etwas genauer ansehen und auch die noch dieses Jahr kommende Version poweropti+ in Augenschein nehmen.

Zähler auslesen mit poweropti

Vorab ein Hinweis in eigener Sache: auf powerfox bin ich durch einen Artikel von Chris auf www.siio.de aufmerksam geworden, den ich sehr gerne hier verlinke. Das Testgerät wurde mir freundlicherweise vom Hersteller kostenlos für meinen Test zur Verfügung gestellt.

Technische Voraussetzungen

Damit man die Daten des Stromzählers auslesen kann muss dieser ein neues, digitales Modell mit Infrarotschnittstelle sein. Ein alter analoger Zähler funktioniert nicht. Hier gibt es eine Liste mit unterstützten Zählern.

Wichtig ist, dass in der Nähe des Zählers WLAN-Empfang besteht.

Und als letzten Punkt benötigt das aktuelle Modell poweropti selbst noch einen Stromanschluss über USB. Dazu sollte also in der Nähe des Zählers eine Steckdose vorhanden sein.

Montage und Inbetriebnahme

Die Installation von poweropti ist sehr einfach: Nach Installation der powerfox-App und erfolgreicher Registrierung beim Hersteller führt die App durch die nötigen Schritte. Das poweropti wird in der App über den Scan des QR-Codes eingebunden, anschließend wird das kleine Modul poweropti an der Infrarotschnittstelle des Zählers angebracht (das Modul hat einen Klebestreifen) und die WLAN-Antenne mit dem poweropti verbunden. Jetzt das Gerät über ein USB-Kabel mit dem Netzteil verbinden und mit Hilfe des Einstell-Assistenten mit dem WLAN verbinden.

Wenn alles gekappt hat, sieht man nun bereits in der App auf dem SmartPhone den aktuellen Verbrauch sowie den Zählerstand.

App-Installation

Im letzten Schritt wird das neue Gerät über die Eve-App hinzugefügt. Das geht durch das Scannen des Codes und die Schritt-für-Schritt Anleitung der App sehr einfach und unkompliziert.

Installationsvideo des Herstellers

Kosten

Das Gerät poweropti kostet derzeit 69,95 EUR beim Hersteller. Darin enthalten sind drei Jahre Nutzung der Dienste, danach soll die jährliche Gebühr bei 4,99 EUR liegen.

Integration ins SmartHome

Der Hersteller bietet eine Kunden-API an, womit sich das System in geeignete SmartHome-Lösungen integrieren lässt. Die Dokumentation dazu findet man auf dem Blog beim Hersteller unter
https://www.powerfox.energy/blog/ .

Für openHAB gibt es bereits eine fertige Dokumentation, ebenfalls auf dem Blog.

Ich hoffe, dass bald verschiedene Hersteller das System standardmäßig unterstützen um auch nicht so versierten Anwendern eine einfache Möglichkeit zur Verbrauchsoptimierung anzubieten.

Weiterentwicklung

Die Möglichkeiten der App sind bereits jetzt sehr vielfältig. Vom Hersteller sind auch in Zukunft noch einige spannende Features geplant. In Planung ist hier etwa die Möglichkeit, einzelne Verbraucher im Haus anhand ihres spezifischen Verbrauchsmusters zu identifizieren.

Für Stromanbieter gibt es die Möglichkeit, powerfox direkt zu unterstützen. Das bringt für den Verbraucher den Vorteil, dass sich Zählerstände direkt über die App an das EVU übermitteln lassen.

Die App

Natürlich ist die App sowohl für iOS als auch für Android in den jeweiligen Appstores verfügbar. Interessant ist natürlich nicht nur der aktuelle und summierte Verbrauch sondern auch die Kosten. Damit diese richtig berechnet werden müssen die eigenen Tarif-Daten in den Einstellungen hinterlegt werden. Die Einstellungen erreicht man über die drei Striche links oben in der App. Unter „Tarife“ erfasst man hier die individuellen Tarif-Infos also den Arbeitspreis in Cent/kWh und den monatlichen Grundpreis. Man kann auch die Unterscheidung zwischen Hoch- und Niedertarif festlegen. Beim Festlegen der Einstellungen wird auch die Vertragslaufzeit festgelegt denn die Preise ändern sich ja bekanntlicherweise regelmäßig.

Der Bereich Tarif war auch der einzige Punkt in der Installation / Einrichtung, der bei mir zumindest nicht sofort geklappt hat. Es war für ich erstmal nicht ganz klar, welche Daten wo und wie einzutragen sind. Hier wäre eine noch genauere Schritt-für-Schritt-Anleitung innerhalb der App hilfreich.

Nach dem Eintragen der Daten können begrüßt der Startscreen mit eine aktuelle Übersicht des Tages:
Hier findet man den Tagesverbrauch in kWh und EUR sowie die Anzeige, ob man über oder unter dem monatlichen Abschlag liegt und ein Vergleich mit anderen Anwendern die ähnliche Voraussetzungen haben (Wohnfläche / Anzahl der Bewohner / Heizungsart). Diese Vergleichswerte stammen übrigens vom Portal www.co2online.de und sollen helfen, den eigenen Verbrauch einzuschätzen. Wenn dieses Werte korrekt sind, habe ich einen deutlich höheren Verbrauch wie andere Nutzer (was ich mir aber nicht so recht erklären kann).

Ganz unten zeigt die App „Aktuelle Werte“, das ist immer der momentane Verbrauch. Diese Anzeige lässt sich innerhalb sämtlicher Menüpunkte der Anwendung aufrufen. Ein Verbesserungsvorschlag von mir: Durch Tippen auf das blaue Feld unten öffnet sich die Anzeige. Für mich wäre es in der Handhabung intuitiver, wenn sich dieses Feld dann über ein Tippen innerhalb des blauen Anzeigefeldes wieder schliessen ließe. Momenten schließt man diese Anzeige über einen extra Button ganz unten. Aber das sind Feinheiten denn die App ist insgesamt komfortabel und einfach zu bedienen.

Über sogenannten Alarmierungsregeln können Warnmeldungen eingerichtet werden. Dadurch lassen sich Warnmeldungen bei Überschreiten von Verbrauchswerten oder auch eine Abschlagswarnung einrichten. Hinweis von mir: in den App-Einstellungen lässt sich unter „Daten und Nachrichten“ die Benachrichtigung per E-Mail ausschalten. Bei meinen ersten Regeln bekam ich nämlich innerhalb kürzester Zeit eine größere Zahl von Mails mit Hinweisen, dass der Verbrauch überschritten sei… Und noch ein Hinweis an die Entwickler: die gesammelten Warnmeldungen erreicht man in der App über das Glocken-Symbol rechts oben. Hier erscheinen dann sämtliche Meldungen. Schön wäre es, wenn man die Möglichkeit hätte, alle oder ausgewählte als gelesen zu markieren bzw. alle zu löschen. Momentan muss man noch jede Meldung einzeln antippen, damit sie als gelesen markiert wird.

Zur weiteren Auswertung oder zum Archivieren bietet die App eine Download-Funktion. Sowohl Zählerstände als auch Leistungswerte können als CSV-Datei heruntergeladen bzw. per Mail verschickt werden.

poweropti+

Aktuell ist das Modell poweropti+ in der Entwicklung beim Hersteller. Ich konnte bereits ein Vorserienmodell bei mir testweise in Betrieb nehmen. Im Gegensatz zum aktuellen poweropti benötigt das + Modell keinen externen Stromanschluss. Es bezieht seine Energie aus einer speziellen Schnittstelle des Zählers die für Zusatzgeräte zur Verfügung steht. Das bedeutet, die Installation besteht bei diesem Modell dann tatsächlich nur noch darin, etwaige Abdeckkappen der Schnittstelle zu lösen und das poweropti+ auf den digitalen Zähler zu stecken. Wie das aktuelle Modell wird dann noch die externe WLAN-Antenne angeschraubt und die Installation ist abgeschlossen. Somit wird es für die Nutzer künftig noch einfacher, den eigenen Verbrauch im Blick zu behalten bzw. zu optimieren.

Laut Informationen des Herstellers wird das poweropti+ im Laufe des vierten Quartals 2020 verfügbar sein.

poweropti+

Mein erster Eindruck

Natürlich ist die App sowohl für iOS als auch für Android in den jeweiligen Appstores verfügbar. Interessant ist natürlich nicht nur der aktuelle und summierte Verbrauch sondern auch die Kosten. Damit diese richtig berechnet werden müssen die eigenen Tarif-Daten in den Einstellungen hinterlegt werden. Die Einstellungen erreicht man über die drei Striche links oben in der App. Unter „Tarife“ erfasst man hier die individuellen Tarif-Infos also den Arbeitspreis in Cent/kWh und den monatlichen Grundpreis. Man kann auch die Unterscheidung zwischen Hoch- und Niedertarif festlegen. Beim Festlegen der Einstellungen wird auch die Vertragslaufzeit festgelegt denn die Preise ändern sich ja bekanntlicherweise regelmäßig.

Der Bereich Tarif war auch der einzige Punkt in der Installation / Einrichtung, der bei mir zumindest nicht sofort geklappt hat. Es war für ich erstmal nicht ganz klar, welche Daten wo und wie einzutragen sind. Hier wäre eine noch genauere Schritt-für-Schritt-Anleitung innerhalb der App hilfreich.

Das System hat sehr viel Potenzial für künftige Features und das für die nächsten Monate erwartete Model poweropti+ wird durch die noch einfachere Installation sicher viele Anwender ansprechen. Auch die Offenheit gegenüber der Anbindung an andere Lösungen über die API lässt hoffen, dass die eine oder andere SmartHome-Lösung powerfox werkseitig integriert (ich hoffe hier ganz stark auf eine Integration in homee).

Ich kann das Gerät absolut empfehlen, gerade beim aktuellen Preis von 69,95 € wird das System sicher viele neue Anwender finden.

Linkliste

5 Kommentare
  1. Birger
    Birger sagte:

    Ich habe den Powerfox jetzt seit 2 Jahren in Betrieb und bn von der Funktionsweise einfach begeistert.

    Die Installation hatte bei mir auch erst im 2. Anlauf geklappt, aber wenn er dann einmal läuft dann läuft er. In Verbindung mit einer Photovoltaikanlage ist das Ding einfach genial, da man gleichzeitig auch die laufenenden Kosten im Blick hat, genau sehen kann, wie viel € man unter / über dem monatlichen Abschlag liegt. Für mich ist das Gerät eine Bereicherung. Und den Preis finde ich angemessen.

    Antworten
  2. Lukas
    Lukas sagte:

    Ich kann die Kritik in den Kommentaren teilweise nicht so recht nachvollziehen. Klar, ist es kein super günstiges Produkt für das Smart Home. Doch schaut man mal auf andere Komponenten, ist das fast schon geschenkt. Zum Beispiel, wenn man es mal mit einer Hue-Lampe vergleicht.

    Den poweropti habe ich selbst auch ausprobiert und finde ihn wahnsinnig praktisch. Er übermittelt konstant die Daten, wodurch man im Smart Home schöne Grafiken erstellen und auswerten kann. Gerade durch den Einsatz dieses Gadgets konnte ich ein paar Energiefresser finden. Zwar zählt leider auch die Kaffeemaschine dazu, aber auch andere eher „unwichtigere“ Geräte.

    Ich denke für den Preis kann man nichts falsch machen. Zumal das Gadget auch einfach funktioniert und sehr schnell installiert ist.

    Antworten
  3. Dr.Scheibner
    Dr.Scheibner sagte:

    Zwei Problemstellungen:
    1. Stromversorgung im Zählerbereich ist problematisch.
    2. Hauptsächliche Verwendung ist das gelegentliche Kontrollieren des Verbrauchs.
    Da lohnt der Preis nicht.
    Anklemmen, in 10 min entsprechende Sicherungen ausschalten, Daten analysieren (µSD)
    Dann nur die aktuelle Verbrauchsrrate und der Gesamtverbrauch als Zahlenreihe – das reicht.
    Batteriebetrieb problemlos machbar bei der Laufzeit.
    Geht auch ohne µSD, aber das erlaubt auch längere Aufzeichnungen im Sekundentakt.
    Dann ersatzweise Display.
    Im Prinzip reicht auch das Impulszählenbzw. das Zeitzählen zwischen den Impulsen, um die Verbrauchsrate abzuschätzen, zumindest im kleinen Verbrauchsbereich.
    Also ein kompaktes aufgesetztes Teil, daß Daten in Textform in einer Datei hinterlegt. Dürfte heutzutage kein Problem sein, im Bereich unter 20€ machbar (µSD wechselbar).
    Wozu der fortlaufende cloudbasierte Werteaustausch da sein soll, erschließt sich mir eher nicht. Schade drum, aber eben nicht massenmarktorientiert.
    So ein beschriebenes Gerät kann von Energieberatern eingesetzt werden, Netzbetreiber könnten es verleihen (noch geringere Kosten). Geht der Stückpreis unter 5€, wird es zum bereitliegenden Spezialmeßgerät, das eben eine µSD voll schreiben kann, bis die Batterie leer ist.

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    • Tom
      Tom sagte:

      Gerade der vollkommen unkomplizierte Einbau des poweropti+ war für mich der Kaufgrund. Die Installation ist in 10 Minuten erledigt, man muss das Gerät nur auf den Zähler stecken und in der App die Einstellungen vornehmen. Damit kann man jederzeit den Stromverbrauch im Blick behalten was mir persönlich durchaus den Preis wert war. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
      Tom

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  4. Manfred Sürig
    Manfred Sürig sagte:

    Leider kommt für mich die powerfox aus einem trivialen Grund nicht infrage: Die Stadtwerke Neumünster haben mir zwar einen modernen Stromzähler, sogar mit 3 Zählwerken installiert, das Ganze dann aber im alten Zähler-Blechkasten abgedeckt und unzugänglich verplombt. Nur mit schräggestelltem Scheinwerfer einer Taschenlampe kann ich die Zählerstände ablesen und mit dem Auge das rote Blinklicht sehen.Man könne mir den Zähler nicht zugänglich machen, weil dann auch die unabgedeckten Unterseiten des Zählers zugänglich wären, das sei aus Sicherheitsgründen verboten. Kaum zu glauben, aber wahr !

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