Ein großer Bereich im SmartHome ist die Sicherheit. Durch intelligente Geräte und deren Vernetzung lässt sich die Sicherheit deutlich verbessern (Schutz vor Brand, Wasser, Einbruch usw.). Und nachdem es mittlerweile in Deutschland in verschiedenen Bundesländern eine Rauchmelderpflicht gibt, ist dies natürlich auch im SmartHome ein Thema, mit dem man sich beschäftigen sollte.
Bei uns in Bayern gilt beispielsweise Folgendes: Bestandsbauten müssen bis Ende 2017 mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Verantwortlich dafür sind die Eigentümer. Die Betriebsbereitschaft müssen aber die Mieter sicher stellen. Für Neubauten gilt die Rauchmelderpflicht in Bayern seit Januar 2013. In folgenden Räumen sind Rauchmelder ab 2018 damit verpflichtend: Schlaf- und Kinderzimmer, Flur (bei offenen Verbindungen innerhalb der Wohnung, z. B. Treppen über mehrere Geschosse, sollte mindestens auf der obersten Ebene ein Rauchmelder installiert sein).
Nest protect – die Besonderheiten
Es gibt eine sehr große Zahl von Rauchmeldern auf dem Markt. Die einfachsten Geräte registrieren Rauch und geben dann ein akustisches Signal ab. Etwas bessere Geräte lassen sich untereinander vernetzen, sobald hier ein Gerät Rauch registriert, ertönt das Signal an allen vernetzten Rauchmeldern.
Im SmartHome erwartet man aber deutlich mehr von einem Rauchmelder. Hier sollte die Meldung z B. auch an ein Smartphone gesendet werden um unterwegs den Alarm zu empfangen. Außerdem kann man Regeln definieren, was bei einem Alarm außer dem akustischen Signal noch passieren soll.
Denkbar ist hier beispielsweise:
- Einschalten der kompletten Beleuchtung
- Öffnen der Rollläden
- Tonsignal auch an Lautsprechern im Haus
- Aufschließen der Haustür
- …
Der Nest protect bietet zusätzlich dazu noch folgende Funktionen:
- Messung von Kohlenmonoxid (CO)
- Nachtlichtfunktion mit Bewegung- und Helligkeitserkennung
- Luftfeuchtigkeitssensor um Fehlalarme durch Wasserdampf zu vermeiden
- Meldung von Alarmen in Textform z. B. „Achtung, es ist Rauch in der Küche!“
Da wir in unserem Haus in einem Raum einen Kaminofen nutzen, fand ich vor allem die Erkennung von Kohlenmonoxid sehr interessant da CO farb- und geruchlos ist und eine Vergiftung tödlich sein kann.
Auspacken
Die Verpackung enthält neben dem Nest protect auch die Halterung zur Montage an der Decke inklusive vier Schrauben sowie eine gut gemachte, deutsche Installationsanleitung.
Die Stromversorgung erfolgt über 6 Langzeitbatterien vom Typ AA.
Einrichtung und Montage
Vor der Montage muss man das Gerät einrichten. Dazu lädt man als Erstes die App aus dem Appstore laden. Für die weiteren Schritte muss man sich registrieren. Anschließend lässt sich dann ein Nest protect als Gerät hinzufügen. Die App leitet sehr gut durch die notwendigen Schritte.
https://nest.com/de/smoke-co-alarm/meet-nest-protect/
Nach erfolgreicher Einrichtung erfolgt die Montage an der Decke, die Anleitung gibt Hinweise und Tipps, wo der Rauchmelder anzubringen ist.
Erfahrung nach mehreren Wochen
Ich habe in unserem Einfamilienhaus bisher drei Nest Protect Rauchmelder installiert. Einen im Treppenaufgang des Kellers, einen zwischen Küchenbereich und Wohnbereich mit entsprechendem Abstand zum Kaminofen und einen im Obergeschoss (Flur).
Seit der Installation gab es bisher einmal einen Alarm in der Küche da ich beim Anbraten vergessen hatte, den Dunstabzug zu starten und dadurch ein wenig Rauch entstanden ist. Das war eigentlich nicht viel, trotzdem hat sich der Nest Protect gemeldet und mir per Sprachausgabe mitgeteilt, dass er Rauch in der Küche festgestellt hätte und nun gleich ein lauter Alarm ertönen würde. Ich habe in der Eile in der App nirgends die Möglichkeit zum Deaktivieren gefunden. Allerdings ging der Alarm dann doch nicht los, da der Rauch durch Einschalten des Dunstabzugs schnell weniger geworden ist und dies vom Rauchmelder auch erkannt wurde.
Der Nest Protect scheint hier wirklich sehr durchdacht zu sein und es gibt eine gewisse Sicherheit zu wissen, dass man bei Rauchentwicklung egal wo im Haus auf jeden Fall davon etwas mitbekommen wird.
Fazit
Ich kann das Gerät absolut empfehlen. Natürlich gibt es deutlich günstigere Rauchmelder, jedoch meiner Meinung nach keinen so intelligenten. Und die Warnung vor Kohlenmonoxid ist ein tolles Feature das vor allem alle Besitzer von Holzöfen interessieren wird. Die Netzwerkanbindung bietet die Möglichkeit auch bei Abwesenheit eine Alarmierung zu erhalten und das ohne ein komplettes SmartHome-System zu benötigen.
Schönes Zusatzfeature ist das Nachtlicht: Über die App lässt sich bei jedem Rauchmelder ein Nachtlicht aktivieren, das bei Dunkelheit ein dezentes LED-Licht bietet um nachts ohne Gefahr z. B. zur Toilette zu gelangen. Dieses LED-Licht kann man in drei Helligkeitsstufen einstellen. Inwiefern diese Funktion die Batterielaufzeit beeinflusst werde ich in einigen Monaten feststellen.
Mein nächstes Projekt zum Thema Sicherheit werden Wassermelder sein. Dies aus leider aktueller persönlicher Erfahrung aber davon demnächst mehr…