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Sonos One mit Alexa Sprachsteuerung

Alexa Sprachsteuerung und Fehlentscheidungen im Design: Der Sonos One ist das neueste Modell der Multiroom-Speaker und der Nachfolger des Sonos PLAY:1. Ein erster Test zeigt neben der etwas veränderten Optik die wichtigsten technischen Neuerungen des Sonos One.

  • Sprachsteuerung (Amazon Alexa)

    Der Sonos One verfügt über sechs perfekt angepasste Mikrofone und ermöglicht so Spracherkennung und Geräuschunterdrückung. Die Sprachsteuerung erfolgt über Amazon Alexa.

  • Touch-Steuerung

    Touch-Steuerung für Lautstärkeregelung, vorheriger/nächster Track, Wiedergabe/Pause und Mikrofon aus. Generelle Statusanzeige, Mute-Statusanzeige und Voice-Feedback

Einrichtung – mit Hindernissen

Wie von Sonos gewohnt gestaltet sich die Inbetriebnahme extrem einfach. Mit Hilfe der Smartphone-App wird man durch alle notwendigen Schritte geführt. Auch die Aktivierung der Alexa-Sprachsteuerung erfolgt direkt bei der Einrichtung, hier muss man sich einmal bei Amazon einloggen und kann anschließend auch diese Funktion sofort nutzen.

Öffnet man nach der Einrichtung die Alexa-App hat man zwei neue Geräte. Die Alexa-Funktion ist hier getrennt vom Lautsprecher. Dies ist meiner Meinung nach verwirrend.

Bei Aktivierung des Sonos-Skills in Alexa werden also alle vorhandenen Lautsprecher mit dem in der Sonos-App definierten Namen angezeigt. Zusätzlich dazu bekommt der Sonos One noch einen Namen für die Alexa-Funktion im Lautsprecher. Im gezeigten Beispiel (Screenshot) erscheint der Lautsprecher als „Bad“ und die in diesem Lautsprecher enthaltene Alexa-Funktion als „Sonos One Bad“.

Möchte man nun Musik per Sprachausgabe auf diesem Lautsprecher ausgeben, ist das Kommando z. B. „spiele Musik im Bad“. Wünschenswert wäre, dass das Gerät auch nur einmal in der Alexa-App erscheint.

Und wie funktioniert die Sprachsteuerung?

Sonos betont, dass die Sprachsteuerung aktuell noch nicht alle Funktionen enthält, die geplant sind. So muss man derzeit noch den Raum beim Sprachbefehl nennen. Bald soll dies jedoch überflüssig sein, so dass ein Sprachbefehl wie „Spiele Rockmusik“ ausreichen wird, um die Musik zu starten.

Im direkten Vergleich zum Echo Dot habe ich bemerkt, dass das Fortsetzen von Musik beim Sonos One nicht identisch funktioniert. Beim Echo Dot reicht ein „Alexa, Musik fortsetzen in der Küche“ um die zuletzt abgespielte Musik (egal ob Radio, Apple Musik etc.) fortzusetzen. Beim Sonos One funktioniert das prinzipiell auch, aber der One „vergisst“ scheinbar nach einiger Zeit, was zuletzt gespielt wurde. Meine typische Nutzung des Sonos One im Bad ist das Spielen eines bestimmten Radiosenders morgens im Bad. Obwohl der Sender die zuletzt gespielte Musik ist, weigert sich der Sonos One am nächsten Morgen die Musik fortzusetzen. Der Echo Dot hat dieses Problem nicht.

Sehr eingeschränkt ist derzeit auch noch die Auswahl der Musikdienste, die direkt über Sprache aktiviert werden können. Dies sind aktuell Amazon music und tunein (Radio). Spotify soll ab Ende Dezember 2017 ebenfalls direkt steuerbar sein. Ob und wann hier auch Apple Music per Spracheingabe gewählt werden können, ist nicht bekannt. Bei der Musikwiedergabe über Apple Music kann man die Spracheingabe jedoch bereits jetzt zum Stoppen, Fortsetzen (siehe oben), Titelsprung und zur Lautstärkeregelung nutzen.

Sonos One und Sonos Play:1 - Bedienelemente
Sonos One und Play:1 Rueckseite

Touch-Steuerung und Gewindebuchse

Der Sonos One hat im Gegensatz zum Play:1 ein Touch-Bedienfeld auf der Oberseite. Ich sehe darin einen Nachteil zu den manuellen Tasten des Vorgängers. Die Tasten lassen sich auch ohne hinzusehen im Dunkeln finden und bedienen. Beim One muss man immer genau hinsehen, um beispielsweise die Lautstärke zu regeln.

Eine für ich unsinnige Designentscheidung vor allem wenn man auch an Menschen mit Sehbehinderung denkt. Wie soll denn jemand ohne oder mit kaum Sehvermögen diese Lautsprecher bedienen? Gerade jedoch für diese Zielgruppe ist ja ein Lautsprecher mit Sprachsteuerung ein absoluter Gewinn.

Das Touch-Bedienfeld enthält auch einen Button zum Abschalten des Mikrofons.  Sonos verspricht hier ein hohes Maß an Datenschutz da die festverdrahtete LED-Verbindung sicherstellt, dass er nicht zuhört, wenn man es nicht will.

Weshalb Sonos beim One auf die Gewindebuchse auf der Rückseite verzichtet hat, erschließt sich mir nicht. Dies hat auch im Netz bereits zu viel Kritik geführt da diese Buchse bei vielen Wandhaltern benötigt wird. Es ist zu hoffen, dass der Hersteller hier ein Einsehen hat und diesen Designfehler wieder korrigiert.

Smarthome-Funktionen (homee & Co)

Alle von Alexa bekannten Smarthome-Funktionen kann der Sonos One ebenfalls umsetzen. Ich konnte bisher keine Einschränkungen bei der Steuerung der über den homee-Skill eingebundenen Geräte feststellen. Dies war neben der bequemen Musiksteuerung für mich der entscheidende Kaufgrund für den Sonos One. Bei meinem Einsatzort im Bad hatte ich keinen Platz für einen zusätzlichen Echo Dot und der One ist durch seine Feuchtigkeitsbeständigkeit ein idealer Speaker für diesen Raum.

Sonos-One Multiroom-Speaker mit Sprachsteuerung

Fazit

Aufgrund der größeren Zahl von Funktionen die aktuell beim Sonos One noch fehlen würde ich die Software auf jeden Fall noch als Beta-Version bezeichnen.

Es ist zu hoffen, dass bald alle in Sonos verfügbaren Streamingdienste auch per Sprache zu steuern sind. Auch Funktionen wie das Gruppieren oder Auflösen von Lautsprechergruppen per Spracheingabe funktioniert noch nicht.

Bei den vom Echo Dot gewohnten Funktionen wie dem Fortsetzen von Musik (siehe oben) oder Drop In ist ebenfalls noch Nachholbedarf.

Das Design des Sonos One ist für mich ein Rückschritt zum Play:1.. Die Farbgestaltung ist natürlich Geschmacksache (ich finde das silberne Metallgitter des Play:1 edler), die fehlende Gewindebuchse zur Montage an Wandhaltern sowie das Touch-Bedienfeld (nicht mehr ertastbar) sind meiner Ansicht nach klare Fehlentscheidungen des Herstellers.

Die Software wird sicher bald weiter verbessert und Funktionen nachgerüstet. Ich werde den Artikel dann bei Änderungen regelmäßig aktualisieren.